„Ich fand die Bundestagssitzung mit Herrn Sensburg sehr gut, da wir dadurch gelernt haben, wie eine Bundestagsdebatte abläuft und außerdem ist es schön, das Leben eines Politikers richtig zu kennen“, sagte Ayşe Polattimur. Nachdem wir die Bundestags-Debatte beendet hatten, durften wir Herrn Sensburg Fragen stellen. Wir haben ihm viele Fragen gestellt - unter anderem, welche Hobbies er hat und/oder ob er Instrumente spielt.
Fotos: Franziska Warkenthin, 8c
1. Patrick Sensburg MdB in der Diskussion mit der 8c
2. Unsere "Bundeskanzlerin" Annie Grosser verteidigt den Gesetzesentwurf der großen Koalition
3. Unser "Bundestag"
4. Sitzungsunterlagen
Demokratie muss man erleben – am besten unter sachkundiger Anleitung!
„Politiker? – die streiten doch nur!“ winkt der brave Bürger ab. „Nichts für mich!“
Andere dagegen wissen ganz genau, was „die da in Berlin endlich mal machen sollten!“ Genau wie es beim Fußball 80 Millionen Bundestrainer gibt, so gibt es in der Politik auch gerne mal 80 Millionen - Alleinherrscher!
Wer verstehen will, warum sich unsere Demokratie ein Parlament leistet, warum sich die Volksvertreter dort auch streiten müssen, und dass dort um das Gemeinwohl gerungen wird , kann lernen, dass Gesetze von Bundesrat und Bundestag gemacht, von Regierungen ausgeführt werden, überwacht von der Justiz.
Besser aber ist es, diesen Prozess zu erleben! Die Klasse 8c vom Gymnasium der Benediktiner ist selbst in die Rolle von Bundestagsabgeordneten geschlüpft, hat Koalitionsverhandlungen durchgeführt, eine Bundeskanzlerin gewählt, eine Regierung gebildet und einen Gesetzesvorschlag zum Verbraucherschutz vom ersten Entwurf bis zur Beschlussvorlage entwickelt.
Am 8. Dezember 2016 war es dann so weit: die 3. Lesung und Verabschiedung unseres Gesetzes standen an. Tagesordnung, Beschlussvorlage, Reden – alles vorbereitet von Schülern. Nur, wie läuft so eine Bundestagssitzung nun wirklich ab? Herr Patrick Sensburg (MdB) ließ sich auf das Experiment Rollenspiel gerne ein (s.o. - Bericht der Schüler).
Und dass es eben manchmal nicht die einfache Lösung geben kann, zeigte besonders ein Thema, auf das die Schüler in der anschließenden Fragestunde immer wieder zurückkamen: Darf der Staat den Abschuss eines von Terroristen gekaperten Passagierflugzeugs genehmigen, um dessen geplanten Absturz in ein vollbesetztes Fußballstadion zu verhindern und Leben opfern, um Leben zu retten? (Die ARD hatte kurz zuvor den Film „Terror“ nach einem Theaterstück von Ferdinand von Schirach ausgestrahlt.) In der sehr intensiven Diskussion betonte Herr Sensburg, dass unser Grundgesetz es dem Staat nicht gestatte, ein Leben gegen ein anderes abzuwägen. Sind 100 Leben weniger wert als 10.000? Die Leben älterer Menschen weniger als die von Jungen? Sollte jemals ein Bundeswehrpilot in diese schreckliche Situation kommen, darüber entscheiden zu müssen, würde er persönlich Verantwortung für sein Handeln oder Nicht-Handeln übernehmen müssen. Kein Vorgesetzter, kein Gesetz könne ihm das abnehmen.
Herzlichen Dank an Herrn Sensburg: Dieser Lehrstoff wird hängen bleiben!
Inken Schäfke (Klassenlehrerin der 8c)