Ein Stück über Themen wie die Emanzipation der Frauen, Proteste gegen Krieg und demographischen Wandel klingt zunächst viel zu modern, als dass man seine Entstehungszeit in der Antike vermuten würde. Doch dass sich beides durchaus miteinander vereinbaren lässt, beweist Michela Göskens modernisierte Fassung der griechischen Komödie „Lysistrata – Der Krieg muss weg!“, die die „Theatiner“ Theater AG des Gymnasiums der Benediktiner am 14. und 16.06. nach ausgiebigem Proben aufgeführt hat.

Die Schüler*innen schlüpfen dabei in die skurrilen Rollen der Athener Bevölkerung, die sich im Krieg mit ihren spartanischen Gegnern befindet. Eben dieser Krieg sorgt jedoch für einen akuten Rückgang der Geburtenrate, da sich die Männer Athens öfter auf dem Schlachtfeld befinden als daheim bei ihren Frauen. Um der sinkenden Einwohnerzahl entgegenzuwirken, dürfen die Soldaten Griechenlands einmal im Jahr ihren Fronturlaub nutzen, um nach Hause zurückzukehren und dort idealerweise für Nachwuchs zu sorgen.

In diesem Jahr machen die Frauen ihren Männern allerdings einen Strich durch die Rechnung, denn sie haben sich zusammengeschlossen mit dem Ziel, den Krieg abzuschaffen. Ihre Taktik? Ohne Soldaten auch kein Krieg. Also versuchen die Frauen mit allen Mitteln, ihre Gatten dazu zu bewegen, dem Krieg zu entsagen und stattdessen bei ihren Familien zu bleiben.

Das wochenlange Besetzen der eigentlich für Frauen unzugänglichen Akropolis bildet dabei nur den ersten Teil ihres Plans. Als Hauptdruckmittel nutzen die Damen Athens schlichtweg sich selbst, indem sie ihre Soldaten vor die Wahl stellen: Entweder es herrscht umgehend Frieden oder sämtliche ehelichen Pflichten werden verweigert. Mit viel Gelächter begleitete das Publikum die verzweifelten Versuche der Männer, ihre Frauen zurückzugewinnen. Dabei sorgten unter anderem durchaus gefühlvolle Gesangseinlage seitens der Herren für den ein oder anderen Lacher.

Da am Ende aber weder die Frauen selbst noch die Männer ihrer Trennung lange standhalten können, lenken schließlich beide Seiten ein. Die Männer verlassen den Krieg und die Frauen die Akropolis, um sich gemeinsam den kriegerischen Vorhaben der Staatenlenker Griechenlands zu verweigern, bis die lange vermissten Störche zurückkehren, um Athen einen Kindersegen zu bescheren. Für dieses Happy End ernteten die Theatiner bei beiden gut besuchten Aufführungen kräftigen Beifall.