2018 11 12 AbtPambo7

Gehen die Kinder in Tansania wirklich gerne zur Schule ? Die Mescheder Schüler in der Aula hatten viele Fragen, z.B., "Stimmt es, dass die Kinder in Tansania gerne zur Schule gehen ?" - Das stimmt, der Grund dafür ist, dass die Kinder zuhause oft durch harte Arbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen. Viele arbeiten sogar, um sich Stifte, Hefte oder die Schuluniform kaufen zu können.

Ob es nicht laut werde bei so vielen Kindern in einem Raum, war eine andere Frage. - Nein, die Kinder in Tansania seien sehr diszipliniert. Das liegt wohl auch daran, dass die Lehrer in Tansania durchaus mal zuschlagen. Abt Pambo tut das aber nicht, denn er sagt: "Ich bin Priester. Meine Hände sind zum Segnen da, nicht zum Schlagen."
Abt Pambo ist es gewohnt, vor großen Schülergruppen zu sprechen: Zuhause in Mvimwa gibt er Religionsunterricht an einer Grundschule mit 720 Schülern und Schülerinnen, die sich auf drei Klassen mit je 240 Kindern verteilen. Damit alle in einen Klassenraum passen, muss die Schule auf Tische und Stühle verzichten, die Kinder hocken dichtgedrängt auf dem Boden. Wenn es etwas aufzuschreiben gibt, muss der Rücken des Vordermannes als Schreibunterlage dienen.
So ähnlich ging es am 12.11. in der Aula des Benediktinergymnasiums zu: Abt Pambo Mkorwe berichtete nacheinander vor zwei Gruppen von jeweils 250 Kindern und Jugendlichen und im kleinen Kreis des SoWi-LK über die Arbeit der Abtei Mvimwa im abgelegenen Westen Tansanias. Anlass des Besuches war der Beginn der Schulpartnerschaft zwischen dem Benediktinergymnasium und der Berufsschule in Mvimwa.
„Wir sind eine globale Gemeinschaft! Wir sind füreinander verantwortlich, einfach dadurch, dass wir Menschen sind, unabhängig von der Religion! Der charismatische Mönch aus Afrika sagte, Bildung sei der Schlüssel zu einem guten Leben. Die Abtei Mvimwa betreibt aus diesem Grund verschiedene Schulen, in denen Christen, Muslime, Hindus und Menschen ohne Religion friedlich zusammenleben und lernen. „Wir können einander helfen, zu sehen, was wir noch nicht sehen, zu verstehen, was wir noch nicht verstehen – durch Kommunikation, durch Begegnung. Wir können gegenseitig unseren Horizont erweitern.“ Abt Pambo erinnerte die Mescheder Schüler daran, dass sie das Glück haben, in einem reichen Land auf eine gute Schule zu gehen, und forderte sie auf, die Chancen zu
nutzen, die sie haben. Damit skizzierte er gleichzeitig seine Vision von der neuen Partnerschaft zwischen Mvimwa und Meschede, die wir jetzt gemeinsam mit Leben füllen können.
Br. Robert Sandrock OSB, Inken Schäfke

Fotos: P. Maurus Runge OSB, Br. Robert Sandrock OSB